Donnerstag, 18. Oktober 2018

Agile Workshops

Bild: Pxhere / Rawpixel - CC0 1.0
Zu den Aufgaben die ich bei verschiedenen Kunden habe gehört das Halten von Schulungen und Workshops. Einführung in die Grundlagen agilen Arbeitens, Einführungen in Scrum oder Kanban, Product Ownership, Skalierung, Backlog Management, etc. Mitunter werde ich sogar nur für einzelne derartige Veranstaltungen gebucht. Mein Anspruch ist dabei, dass der Begriff Agile Workshop in mehr als einer Hinsicht zuteffend ist: in Bezug auf den Inhalt aber auch in Bezug auf die Durchführung.

Ein agiler Workshop im Sinn der Durchführung ist in meinem Verständnis gegeben wenn noch während seiner Laufzeit auf sich ändernde Wünsche und Fragen eingegangen werden kann. Ein Exkurs Richtung Lean Startup wird gewünscht? Ein Eingehen auf alternative Schätztechniken wie #Noestimates? Fallbeispiele für Agilität ausserhalb der IT? Alles machbar, und zwar alles sofort, aus der Veranstaltung heraus.

Dass das möglich ist liegt daran, dass ich meine Schulungs- und Workshop-Inhalte in Module eingeteilt habe. Ein Modul agile Basics, ein Modul Scrum, ein Modul User Stories & Story Points, etc. Jedes dieser Module habe ich schon mehrfach durchgeführt, so dass ich es schnell parat habe. Und (in dem Kontext noch wichtiger) sie sind so geschnitten, dass sich einzelne oder mehrere von ihnen hinzufügen, ersetzen oder in ihrer Reihenfolge vertauschen lassen.

Dieses Vorgehen bietet Vorteile für beide Seiten: die Teilnehmer können auch noch kurzfristig Themenwünsche äussern, die (sofern sie nicht zu exotisch sind) sofort erfüllt werden können, für mich bietet es die Möglichkeit hohe Flexibilität mit berechenbarer Durchführung zu verbinden. Und auch ein weiterer Punkt kommt noch dazu - wenn ich interne Scrum Master oder Agile Coaches ausbilde können sie einzelne Module erlernen und nach und nach in den Workshops übernehmen.

Ganz ohne Voraussetzungen geht das natürlich nicht. Die Module muss man parat haben und man muss in der Lage sein kurzfristig zwischen ihnen hin- und herzuschalten. Die Agenda sollte kurzfristig modifizierbar sein (ich benutze Post Its, die sich einfach umhängen und austauschen lassen). Nicht zuletzt würde ich immer von den zu statischen Powerpoint-Präsentationen abraten und stattdessen im Rahmen der Veranstaltung Flipcharts bemalen und beschreiben. Alles das muss man können.

Angesichts des deutlich gesteigerten Ausmasses an Flexibilität und Kundenorientierung sind das allerdings Mühen von denen ich überzeugt bin, dass man sie auf sich nehmen sollte wenn man agile Workshops (in beiden Begriffsbedeutungen) durchführen will. Denn eine agile Wissensvermittlung die selbst nicht agil ist - wäre das nicht ein Widerspruch in sich?

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