Freitag, 28. April 2017

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Grafik: Pixabay / Geralt - Lizenz
  • Jason Del Rey: This is the Jeff Bezos playbook for preventing Amazon’s demise

    Über die Geschäftspraktiken und die Unternehmenskultur von Amazon kann und sollte man Diskussionen führen. Unstreitig ist allerdings, dass der Konzern es bis heute geschafft hat innovativ zu sein  - aus einem Buchhändler ist ein globaler Mischkonzern geworden, der vom Cloud Hosting bis zum Online-Lebensmittelbestellservice nahezu alles anbietet was irgendwie digital ist. In seinem jährlichen Brief an die Aktionäre beschreibt CEO Jeff Bezos die zentralen Aspekte seiner Philosophie, die diese Innovativität erhalten soll: Fixierung auf Kundenbedürfnisse, Skepsis gegenüber abgeleiteten Erfolgskriterien wie Prozesseinhaltung oder Marktforschung, Offenheit gegenüber neuen Trends und schnelles Treffen von Entscheidungen.

  • Ron Jeffries: Implications of Enterprise Focus in Scrum

  • Ich glaube, Ron Jeffries kann gar keine kurzen Texte mehr schreiben. Ich glaube ausserdem, dass seine Visualisierungsfähigkeiten genauso verbesserungswürdig sind wie meine. Unabhängig davon schreibt er hier viele kluge Dinge über die Adaption agiler Praktiken in Konzernen. Unter anderem geht er auf einen Punkt ein den auch Jeff Bezos macht - abgeleitete Erfolgskriterien sind mit Misstrauen zu betrachten, vor allem wenn es sich um das Schätzen, Planen und Überprüfen zukünftiger Aufwände handelt.

  • Martin Welker: Die Trello-Akquisition - Das letzte Teil des Puzzles

    Den Artikel habe ich bereits Anfang des Jahres auf Englisch bei The Next Web gelesen. Martin Welker geht vordergründig auf den Kauf von Trello (der beliebtesten kostenlosen Software für Anforderungs- und Taskmanagement) durch Atlassian (dem Hersteller von Jira, der beliebtesten Enterprise-Lösung) ein. Tatsächlich geht es aber um ein grundlegenderes Phänomen: darum wie und warum erfolgreiche Produkte "kaputtentwickelt" werden. Verkürzt gesagt - kommerzielle Software wird nicht mehr für die Leute optimiert die sie benutzen sondern für die die sie einkaufen. Ein in seinen Auswirkungen unterschätzer Unterschied.

  • Melissa Perri: Getting Sales + Product In Sync

    Melissa Perri betrachtet das von Martin Welker beschriebene Problem von einer anderen Seite: Um bei den Käufern kommerzieller Software gut anzukommen versprechen die Verkaufsteams denen alles Mögliche, oft auch dann wenn die entsprechenden Features noch gar nicht programmiert sind. Das unter Zeitdruck nachzuholen ist einer der Gründe dafür, dass Standardsoftware häufig so schrottig ist. Ich habe mehrfach Teams begleiten dürfen die unter einer solchen Konstellation gelitten haben und kann Perri nur zustimmen: Produkte sollten nicht auf diese Weise vertrieben werden, da sonst am Ende fast alle Beteiligten unzufrieden sind.

  • Christian Bless: Metro-Map - Agile Prozesse visualisiert man am besten kollaborativ (Edit: Link ist mittlerweile tot)

    Am Anfang dieses Artikels kommt viel Buzz, für den wesentlichen Inhalt kann man bis zur Zwischenüberschrift Metro-Map: Der Fahrplan für jeden Mitarbeiter vorscrollen. Die Idee ist nämlich ganz nett - die Prozessphasen verschiedener Personen oder Teams lassen sich als farbige Linien nebeneinanderlegen. Wenn man sie dann an gemeinsamen Phasenübergängen verbindet entsteht ein Bild das wie ein Ubahn-Plan aussieht. Beispiele finden sich unten unter dem Artikel.

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