Hardware-Scrum mit 3D-Druckern
Bild: Wikimedia Commons/Urfin7 - CC BY-SA 4.0 |
Zufällig bin ich diese Woche auf einen Artikel aus dem letzten Juni gestossen, aus dem hervorgeht, dass Airbus mittlerweile ganze Flugzeuge im 3D-Druck erstellt. Konkret geht es um den "Thor" (Testing High-Tech Objectives in Reality), eine Drohne bei der bis auf den Antrieb, Fahrwerk und die Fernsteuerung bereits alles aus dem Drucker stammt. Im Grunde findet bei diesem Gerät nichts anderes statt als ein Integrationstest: nachdem die Einzelteile in der oben erwähnten Art und Weise hergestellt wurden werden sie zusammengesetzt und der Thor kann abheben. Wenn er fliegen und landen kann ohne beschädigt zu werden war der Test erfolgreich und die Bauteile können auch in kommerziellen Flugzeugen eingesetzt werden. Wenn er in der Luft auseinanderfällt entstehen selbst bei einem Totalschaden lediglich Materialkosten in Höhe von 20.000 €.
Zusammengenommen dürfte zwischen Designanpassungen und Jungfernflug bei dieser Art der Herstellung nur ein Zeitraum von wenigen Wochen liegen (bei herkömmlicher Fertigung können das Monate oder sogar Jahre sein, wie ich letztes Jahr in Berlin gelernt habe). In derartig kurzen Zeiträumen wäre es sogar möglich in Sprints zu arbeiten - Scrum in der Hardware-Fertigung also. Dadurch, dass es der Flugzeugbau ist der eine Vorreiterrolle bei der agilen Fertigung einnimmt schließt sich übrigens ein Kreis, schließlich wurde in dieser Branche bereits in den 50ern iterativ-inkremental development (IID) eingesetzt, einer der frühesten Vorläufer agiler Methoden. Um es mit einem meiner Liebliengslieder zu sagen: It's all just a little bit of history repeating.