Montag, 25. Dezember 2017

Das Increment als Geschenk


Reden wir über Geschenke. In meinem beruflichen Alltag als Scrum Master und/oder Agile Coach sind sie zwar nicht alltäglich, tauchen aber immer wieder auf, dann nämlich wenn ich im Rahmen von Workshops den Scrum-Flow mit seinen Rollen und Events auf ein Flipchart zeichne. An seinem Ende steht fast immer das Increment, also das benutzbare (Teil)Produkt. Und fast immer hat dieses Increment die Form eines Geschenks.

Dass ich meistens diese Darstellung wähle hat zum einen seinen Grund darin, dass viele Kunden, Auftraggeber und Stakeholder die regelmässige Auslieferung tatsächlich als Geschenk empfinden. Mit den Worten eines Managers eines DAX-Konzerns mit dem ich früher zusammenarbeiten durfte: "Früher haben wir zum Teil jahrelang warten müssen bevor irgendetwas zurückkam, jetzt habe ich das Gefühl als wäre alle zwei Wochen Weihnachten."

Der andere Grund ist der, dass ein Geschenk auch immer mit einer Erwartungshaltung an den Schenkenden verbunden ist. Ein Geschenk soll so ausgesucht sein, dass der Beschenkte es brauchen kann. Etwas das er noch nicht hatte und nach den er vielleicht schon länger vergeblich gesucht hat. Im besten Fall etwas das ihm Möglichkeiten aufzeigt an die er selbst noch gar nicht gedacht hat, die ihm aber sofort gefallen. Eigenschaften die sich idealerweise auch in jeder Produktneuerung wiederfinden sollten.

Zuletzt steckt im Geschenk auch implizit der Moment des Überreichens. Sei es mit oder ohne Geschenkpapier, das persönliche Geben und Entgegennehmen gehört dazu. Und mit der Zeit lernen wir durch die direkte Reaktion der Beschenkten wie es angenommen und bewertet wird, so dass wir beim nächsten mal eine noch bessere Auswahl treffen können. Auch das ist etwas was in den Beziehungen mit Auftraggebern und Kunden hochgradig Sinn macht.

In diesem Sinn: Schöne Bescherung.

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