Montag, 24. Juli 2017

Stakeholder-Landkarten

Bild: Flickr / Doc Chewbacca - CC BY-NC-SA 2.0
Sobald Teams Teil von größeren Projekten, Abteilungen oder Unternehmen werden besteht die Gefahr, dass sie die Übersicht über ihre Stakeholder verlieren. Wie in vielen anderen Fällen auch kann man sich in dieser Situation durch Visualisierung eine bessere Übersicht verschaffen. Ein guter Ansatz ist dabei die Verwendung von großen Landkarten, zum Beispiel solchen die früher im Geografieunterricht an der Wand hingen. Auf ihnen lassen sich die verschiedenen Gruppen anordnen und zueinander in Beziehung setzen. Etwa so:


Diese (von einem realen Beispiel inspirierte) Stakeholder-Landkarte ist die des Teams "Blue Men Group". Man sieht die Verbindungen zu den Kunden für die man produziert, zu den anderen "blauen" Teams, mit denen man gemeinsame Schnittstellen hat, und zum Management, in dem man besonders eine Person (den "Blue Ambassador") als Fürsprecher hat. Auf der rechten Seite befinden sich weitere Teams mit denen man nicht direkt in Verbindung steht, darunter das Team "Enemies at the Gate", mit dem ein Konflikt besteht (z.B. weil es der Blue Men Group eine andere Architektur aufdrängen will). Damit das nicht passiert achtet eine Abordnung des Managements (die "Border Watch") darauf, dass das Enemies-Team nicht versucht in die Blue Men Group hinenzuregieren.

Auch weitere Faktoren lassen sich darstellen, wie z.B. Abhängigkeiten zwischen anderen Teams, aus denen sich indirekte Betroffenheiten ergeben können. Je nach Phantasie kann die Karte auch zur Visualisierung weiterer Sachverhalte genutzt werden. So könnte die Platzierung des "Blue Islands Team" auf Sardinien und Korsika bedeuten, dass seine Anwendungen aus eigenständigen Microservices bestehen, oder die des "Land's End Team" in Apulien, dass dessen Anwendung in einer technischen Sackgasse steckt.

Aufgehängt werden sollte eine Karte gut sichtbar im Arbeitsbereich des Teams, idealerweise in Sichtweise der Personen die mit den Stakeholdern zusammenarbeiten. Dabei sollte man auch bedenken, dass ausserhalb des Teams stehende Personen die Karte zu Gesicht bekommen können oder sogar sollten (man kann die abgebildeten Personen auch fragen, ob sie sich in der Anordnung genauso sehen würden). Gegebenenfalls macht es daher Sinn die verschiedenen Gruppen neutraler zu benennen als im oben zu sehenden "Enemies at the Gate"-Beispiel.

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