Mittwoch, 4. März 2015

True Story: Personalvermittlungs-Fail

[Edit: Bitte auch die Kommentare lesen]

Ich hätte schon misstrauisch werden können als sich der Anrufer um 20.20 Uhr als Personalvermittler vorstellt. Wer ruft um diese Zeit beruflich an? Das Angebot klingt dann aber gar nicht schlecht: Eine Versicherung sucht für ein Projekt in Aachen "im Umfeld Lebensversicherung" einen Testmanager. Gewünscht sind ISTQB-Zertifizierung, Branchenerfahrung, Erfahrung mit Großprojekten und Expertise im Bereich Testautomatisierung, die "von Anfang an" durchgeführt werden soll. Alles in allem also ein durchaus anspruchsvolles Profil. Auf der anderen Seite nichts was ich nicht leisten könnte.

Aber.

Mehr als 60,-€ pro Stunde wären nicht drin. Das reizt natürlich zum (vergeblichen) Diskutieren: Dass es für diese Entlohnung niemanden mit dem entsprechenden Profil geben wird - glaubt er nicht. Dass man mit den Leuten die den Preis mitmachen keine "Testautomatisierung von Anfang an" schaffen wird - das sieht er anders. Naja, dann eben nicht. Ein paar Abschiedsfloskeln zum Schluss, und eigentlich will ich schon auflegen als er "aus reinem Interesse" noch eine letzte Frage stellen möchte: Was das denn überhaupt wäre, Testautomatisierung.

Jetzt mal im Ernst. Keine Ahnung was für Kunden dieser Herr vertritt - die IT-Töchter der Generali oder der Aachen Münchener? Was glauben die denn was für Personal die auf diesem Weg bekommen? Und wie suchen die sich ihre Dienstleister aus? Nur nach dem Preis? Dazu fällt mir nur eines ein:

Wenn Du denkst, die Arbeit mit Experten wäre teuer, dann warte ab wie teuer die Arbeit mit Amateuren wird.

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