Steuerung langfristiger Vorhaben mit Kanban-Boards
Bild: Unsplah / Sebastien Bonneval - Lizenz |
In diesem Vorgehensmodell wird der To do/In Progress/Done-Ablauf in mehreren Phasen wiederholt, wobei diese von links nach rechts immer kürzer werden. Die langfristige Vorarbeit könnte zum Beispiel die bereits im Vorjahr stattfindende Budgetplanung sein, die "kurz"fristige Vorarbeit wäre die im Vorquartal stattfindende Kommunikations- oder Schulungsphase, die Umsetzung wäre dann die eigentliche Arbeit, etwa das Rollout einer neuen Software oder das Rebranding einer Dienstleistung. Abhängig davon wie komplex und unberechenbar dieser Abschnitt ist könnte man in ihm sogar tatsächlich Scrum einsetzen, wobei es in diesem Fall sinnvoll wäre ihn auf einem zweiten Board mit höherem Detaillierungsgrad zu spiegeln. Als letztes ließe sich sogar ein Lessons Learned-Prozess mit abbilden, dessen Ergebnisse dann wieder auf der linken Seite ins Backlog einfließen könnten.
Natürlich ist dieser Entwurf zunächst nur einer auf relativ hohem Abstraktionslevel. Einige Aspekte fehlen noch und müssten ausgearbeitet werden, etwa die Visualisierung der Zuordnung von Aufgaben zu Personen oder Teams, oder auch die Kennzeichnung von Aufgaben die zu bestimmten Zeitpunkten erledigt sein müssen. Er ist auch nicht universell anwendbar, in manchen Fällen werden andere Vorgehensweisen mehr Sinn machen, beispielsweise die Benutzung von Story Maps oder anders konfigurierten Boards. In vielen Fällen wäre er aber ein erheblicher Beitrag zu mehr Transparenz und Übersicht - und mit Sicherheit wesentlich besser benutzbar als die immer noch weit verbreiteten Excel- oder MS Project-Monstrositäten.