Kommentierte Links (CXXXIII)
Das Internet ist voll von Menschen, die interessante, tiefgründige oder aus anderen Gründen lesenswerte Artikel schreiben. Viele dieser Texte landen bei mir, wo sie als „Food for Thought“ dazu beitragen, dass auch mir die Themen nicht ausgehen. Wie am Ende jedes Monats gibt es auch diesesmal wieder eine kommentierte Übersicht über die erwähnenswertesten.
Als externer Berater oder Mitarbeiter erlebe ich die lähmenden Auswirkungen klassischer Einkaufsprozesse regelmässig anhand der eigenen Beauftragung, die sich dadurch erstaunlich lange verzögern kann (der "Rekord" liegt bei mehreren Jahren). Angesichts derartiger Zustände sind Initiativen wie die von Steve Blank hier vorgestellte nur zu begrüssen. Ich hoffe, dass sie in Deutschland wahrgenommen und als Inspiration genutzt wird.
Der nächste Teil einer bemerkenserten Serie. 2016:
12 Signs You’re Working in a Feature Factory. 2019:
12 Signs You’re Working in a Feature Factory — 3 Years Later. 2022:
Scaled Feature Factories. 2024:
How to Learn and Practice Product Management in a Feature Factory. und jetzt das hier: 'Functional' Feature Factories Explained. Man kann gespannt sein, wie viele weitere Teile John Cutler noch verfassen wird - hoffentlich einige.
Informelle Strukturen und Prozesse, organisatorische Hinterbühne, Realstruktur (als Gegenstück zur Formalstruktur) und vieles mehr - das was Maik Seyfert hier als "Schattenstruktur" beschreibt hat viele Namen und Erscheinungsformen. Was er richtigerweise hervorhebt: man kann sie weder verbieten noch erfolgreich bekämpfen. Um eine Organisation erfolgreich führen und verändern zu können, muss man sich auf sie einlassen und sie einbinden.
Das Gefühl kennt jeder, der Software-Entwicklungsorganisationen eine Zeit lang begleitet hat - mit der Zeit geht die Geschwindigkeit in der neue Features erstellt werden mehr und zurück, bis irgendwann selbst kleine Änderungen erstaulich lange dauern. Kent Becks "Exhale, Then Inhale"-Ansatz will das ändern, indem er regelmässig Zeit und Ressourcen für Identifikation und Beseitigung der verlangsamenden Faktoren vorsieht. Etwas, das hochgradig sinnvoll klingt.
Der Begriff sagt es eigentlich schon aus, wenn man ein Post Mortem eines Vorhabens durchführt, ist es zu spät um aus dem Gelernten noch Änderungen abzuleiten. Christina Wodtkes Pre Mortem setzt nicht nur zeitlich früher an, sondern zeigt auch vier Faktoren auf, die für Produktentwicklungen tödlich sein können, und die deshalb möglichst früh identifiziert und behandelt werden sollten - Technical Failures, Market Failures, Ethical Failures und Regulatory & Environmental Changes.